Nach der literarischen, cineastischen und kulinarischen Weltreise gibt es eine neue, besondere Weltreise von WELTREISE-TRAUM mit 13 Destinationen: Gambia – Kenia – Südafrika – Israel – Indien – China – Japan – Australien – Hawaii – USA/New Orleans – USA/Miami – Brasilien – Kuba.
Dass wir zur Zeit eine Weltreise nicht physisch unternehmen können, bedeutet nicht, dass es nicht andere Wege gibt, um zu reisen. Begeben Sie sich auf eine musikalische Weltreise und tauchen Sie ganz entspannt in diese fremden Länder ein.
Wir wünschen Ihnen auf dieser akustischen und visuellen Reise um die Welt viel Vergnügen!
In der traditionellen Musik Gambias spielen die Jali (oder Jeli), im frankophonen Sprachraum als „Griot“ bezeichnet, eine tragende Rolle. Als eine Tradition des Lobgesangs, der innerhalb der Familien weitergegeben wird, ist sie seit der Zeit des mittelalterlichen Mandereiches in der ganzen westafrikanischen Region verbreitet.
Maya Sona Jobarteh ist Musikerin, Komponistin und Schauspielerin und stammt aus einer Griot-Familie aus Gambia in Westafrika. Sie spielt das westafrikanische Instrument Kora, eine 21-saitigen Stegharfe, und gelegentlich Gitarre. Sie ist eine der wenigen Frauen, die in der Griot-Tradition stehen, normalerweise wird die Tradition vom Vater nur auf den Sohn übertragen. Jobarteh demonstrierte ihre Rolle als starke gambische Frau auch dadurch, dass sie Cello, Klavier und Cembalo am Royal College of Music, Komposition an der Purcell School und Afrikanistik an der School of Oriental and African Studies der University of London studierte. Sona Jobartehs Debüt-Musikvideo "Gambia" entstand anlässlich der Feier des Goldenen Unabhängigkeitsjubiläums für Gambia im Jahr 2015.
Winyo wurde als Shiphton Onyango geboren. Schon bald nahm er seinen Künstlernamen „Winyo“ an, ein Wort der Luo (ein Stamm aus der Region des Viktoriasees in Westkenia) für „Vogel“, denn seine Stimme wurde immer wieder mit der eines Singvogels verglichen und hat ihm heute das Attribut „One of Africa's greatest new age voices“ eingebracht.
Winyo bezieht seine Musik von seinen afrikanischen Vorvätern. Sein Stil reicht von traditionellen Luo-Melodien mit witzigen Handlungssträngen, Afro-Fusion und Afro-Jazz bis hin zu einer zeitgenössischen Interpretation von Benga, die in einen authentischen akustischen Sound verwandelt wird. Er singt in seiner väterlichen Sprache Dholuo sowie Swahili und Englisch. Seine Geschichten befassen sich mit einer Vielzahl von Themen, die von der sozialen Not obdachloser Kinder bis hin zu Liebesgeschichten reichen.
Winyos Ziel ist es, afrikanische Musik in die Welt zu tragen und die Menschen zu animieren, zu den süßen und melodischen Klängen afrikanischer Lieder und Musik zu tanzen und zu singen.
Bedingt durch die historische Entwicklung Südafrikas zur „Regenbogennation“ spiegeln sich die unterschiedlichen Kultur- und Glaubensrichtungen in der daraus entstandenen Musikszene wider. Viele südafrikanische Stilrichtungen basieren auf dem Jazz, aber auch Einflüsse des Pop, Reggae und Soul haben sich mit den traditionellen Gesängen und instrumentalen Klängen vermischt. In den Jahren der Apartheid löste Miriam Makeba mit „Mama Afrika“ erstmals die Dominanz weißer südafrikanischer Musiker mit internationaler Beachtung ab.
2020 wurde Kgaogelo Moagi, ein südafrikanischer Sänger, DJ und Musikproduzent, unter seinem Künstlernamen Master KG mit seinem Lied Jerusalema weltweit bekannt. Als Zwölfjähriger schaute Moagi anderen Kindern in seinem Dorf dabei zu, wie sie mit ihren Computern Musik machten. Nachdem er von seinem Onkel nach langem Drängen einen eigenen Computer geschenkt bekam, begann er selbst mit Rhythmen zu experimentieren. Im Jahr 2018 veröffentlichte er seine erste Single, doch schon seine nächste Veröffentlichung war Jerusalema, das im Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Sängerin Nomcebo Zikode entstand (sie selbst hat einen Universitätsabschluss in Informationstechnik). Der ursprünglich in IsiZulu verfasste Song verbreitete sich in rasantem Tempo global. Einige Angolaner erfanden einen Tanz dazu, der durch selbstaufgenommene Tanzvideos von Menschen aller Berufs-, Kultur- und Altersgruppen zu einem weltweiten viralen Internet-Hit wurde.
Die jüdische Musikhistorie erstreckt sich über einen Zeitraum von rund 3000 Jahren, von der biblischen Periode über die Diaspora und die Gründung des Staates Israel bis in die Gegenwart. Sie umfasst heute sowohl religiöse als auch weltliche Musik und ist von vielen Einwandererkulturen beeinflusst. In Israel existiert seit den 1970er Jahren zudem eine vielfältige Rock-, Pop- und Chansonszene. Yossi Banai hat zum Beispiel ins Hebräische übersetzte Chansons von Jacques Brel und Georges Brassens aufgeführt und aufgenommen. Die Lieder anderer Sängerinnen und Sänger entstammen der jemenitischen Tradition oder sind von der jiddischen Klezmermusik beeinflusst.
Ofir Cohen ist ein junger Musiker, der auch für seine Lyrik bekannt ist. Die Töne, die er durch Perkussion seiner Santoor (eine Art trapezförmige Zither und eine Variation der persischen Santur) und seiner Oud (einer Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient) entlockt, wecken Assoziationen mit der russischen Balalaika und einigen anderen arabischen Saiteninstrumenten. Seine Melodik ist oft beeinflusst vom arabischen Rhythmus Maqam, aber gleichzeitig auch eine Fusion aus traditioneller und moderner Musik des Mittleren Ostens. Seine Tonfolgen sind voller Balance und Ruhe, manchmal aber auch voller Wehmut. Die musikalische Stimmung harmoniert hervorragend mit den Farbtönen der israelischen Landschaft, kontrastiert aber in gleichem Maße zur politischen Unruhe und permanenten Anspannung dieser Region mit ihrer bewegten Geschichte.
Dieses Musikvideo enthält fast alles, was die indische Musik- und Filmszene heutzutage ausmacht. Die zeitgenössischen indischen Melodien enthalten Elemente der durchaus renommierten indischen Klassik, der traditionellen Volksmusik, wie sie vor allem bei Festen und in den Tempeln gesungen wird, aber auch der modernen Popmusik. Die alltägliche Hits Indiens entstammen größtenteils aus neuen und alten Kinofilmen. Da die indisch-hinduistische Filmindustrie anfangs überwiegend in Bombay angesiedelt war, wurde für dieses cineastische Genre in Anlehnung an das amerikanische Hollywood der fusionierte Begriff Bollywood geschaffen. Der Song Balam Pichkari ist das Leitmotiv des Megaerfolgsfilmes „Yeh Jawaani Hai Deewani“ („Diese Jugend ist verrückt“). 223 Millionen (!) Aufrufe des Songs und des Videoclips allein auf YouTube sprechen für sich.
Im Film wird auch das Holi-Festival dargestellt, ein aus der hinduistischen Überlieferung stammendes indisches Frühlingsfest am ersten Vollmondtag des Monats Phalgun (Februar/März). Dieses „Fest der Farben“ dauert mindestens zwei, in einigen Gegenden Indiens auch bis zu zehn Tage; alle Schranken durch Kaste, Geschlecht, Alter und gesellschaftlichen Status sind in dieser Zeit vermeintlich aufgehoben. Es wird ausgelassen gefeiert und man besprengt und bestreut sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser und gefärbtem Puder, dem Gulal.
Schon Konfuzius hat die Bedeutung der Musik für das Rituelle immer wieder hervorgehoben. Aber auch seit Gründung der Volksrepublik hat Musik in China immer eine wichtige Rolle gespielt, ganz oft als ideologische Umrahmung mit politischer Intention. Trotz aller Repressionen hat sich in den letzten Jahren eine neue jugendliche Musikszene entwickelt, die das Video sehr gut widerspiegelt.
Das musiklose Intro des Little Apple-Videoclips über etwas mehr als eine Minute mit einer „Alltags-Szene“ aus dem chinesischen Leben beinhaltet bereits etwas sehr Typisches. Ein junges Mädchen bereitet sich auf eine Schönheitsoperation vor. Für viele junge Frauen in China (und auch Südkorea) gehören solche Eingriffe heutzutage ganz selbstverständlich zur Pflege ihres Äusseren, so wie mancherorts das Schminken oder das Stechen der Ohrring-Löcher.
Chopstick Brothers ist ein chinesisches Musik- und Film-Duo aus Peking. Little Apple war eigentlich nur der Werbesong ihres Films „Old Boys: The Way of the Dragon“, wurde aber unabhängig vom Film nicht nur in China ein Riesen-Hit, sondern gewann ausserdem den "International Song Award" bei den American Music Awards 2014. Es ist eine verbreitete chinesische Tradition, dass die Belegschaften von Firmen, Restaurants, Hotels und Geschäften mindestens einmal am Tag zusammenkommen und gemeinsame Teambildungsmaßnahmen durchführt. Gerne wird zusammen gesungen oder getanzt. Seitdem es von den Chopstick Brothers das wohl etwas ironisch gemeinte Lied des Kleinen Apfels gibt, müssen unzählige Angestellte, über das ganze Land verteilt, an gemeinsamen teambildenden Performances zu diesem Song teilnehmen.
Schaut man sich Farben, Choreografie und Kostüme im Clip an und weiß man darum, wie repräsentativ dies alles für das moderne Leben vor allem in den Metropolen Chinas und den aktuellen Geschmack der Menschen in China ist, liegt der Verdacht nahe, dass eine neue Kulturrevolution im Gange ist.
Denkt man heute im Westen an japanische Musik, werden ganz schnell Assoziationen erweckt wie Entspannungsmusik mit Naturgeräuschen oder Klangschalen, New Age-Meditationsmusik oder Wellness/Spa-Musik für garantierte Tiefentspannung, ganz im Sinne des Zen-Buddhismus. Die traditionelle Musik aus Japan zeichnete sich in der Vergangenheit durch Saiteninstrumente sowie den durchdringenden Klang von Trommeln aus. Neben buddhistischen Gesängen (Shomyo) ist vor allem die von chinesischen Klängen inspirierte Gagaku Stilrichtung ein wichtiger Punkt in der japanischen Musikgeschichte, deren Klang sich durch Flöten- und Saiteninstrumente auszeichnet. Die Musikrichtungen aus Japan, die im Westen am meisten bekannt sind, sind die Stile des bunten und jungen J – Pop und des schrillen J – Rock, wobei man Japan lässig durch den Buchstaben J abkürzt. Berühmte Bands aus Japan, wie AKB48 oder Gackt füllen längst die Konzerthallen in Nordamerika und Europa, sogar in Deutschland. Bekannt sind sie meist aus den japanischen Drama- und Soap-Serien, sowie aus beliebten Animes, den japanischen Zeichentrickfilmen. Awesome City Club ist eine japanische dreiköpfige Band, die aus zwei Männern und einer Frau besteht und 2013 in Tokio gegründet wurde. Sie vermischen in ihrem Musikstil Pop, Rock, Soul, R & B, Dance Music sowie traditionelle Elemente. Gerade in diesem Video spielen die Geisha-artige Frisur der Sängerin und das Blütenthema auf japanische Traditionen an. Und wie überall auf der Welt geht es um Thema Nummer eins - die Liebe.
Die australische Musikszene ist facettenreicher als man auf Anhieb denken mag. Die australische Rockband Men at Work schaffte es 1981, mit "Land Down Under" die internationale Musikwelt zu begeistern. Heute wird das Lied oftmals als inoffizielle Nationalhymne Australiens angesehen. Die wohl bekannteste Band des 5. Kontinents ist jedoch ohne Zweifel AC/DC, die weltweit nicht nur wegen des Mega-Hits "Highway to Hell" für rockige und einzigartig markante Musik steht. Die mit Sicherheit bekannteste australische Sängerin ist die aus Melbourne stammende Pop-Diva Kylie Minogue, die auch weltweit zu einer der erfolgreichsten Popsängerinnen aller Zeiten gehört. Yothu Yindi ist eine Aborigines-Rockband, der 1988 mit der CD "Homeland Movement" ein großer nationaler Erfolg gelang, allerdings spiegelt die Band genau die Ambivalenz der indigenen Situation wider, indem sie irgendwo zwischen modernen und traditionellen Songs und Instrumenten (einschliesslich des Didgeridoo) ihre Identität sucht.
Einen ganz herausragenden Stellenwert haben in Australien allerdings die vielen Singer-Songwriter, die auf Straßen, Plätzen und in kleinen Pubs exzellente Musik darbieten. Da kann es ganz leicht passieren, dass man beim Bummel durch Sydney auf einmal an einer Strassenecke im Viertel The Rocks vor Mark Wilkinson steht und gebannt seiner Stimme lauscht, wenn er vom Rand der Welt singt.
3 Minuten und 47 Sekunden Hawaii-Feeling pur. Kein anderer steht mit seiner Stimme, mit seiner Ukulele und mit diesem Song so sehr für die hawaiianische Inselwelt wie Israel „Iz“ Kaʻanoʻi Kamakawiwoʻole, der auf Hawaii geborene, aber schon mit 38 Jahren in Honolulu verstorbene Sänger. Die Belange der Menschen Hawaiis, die Bewahrung hawaiianischer Kultur und der Natur waren ihm ein Leben lang das alles beherrschende Anliegen. Auch die hawaiianische Sprache (Ōlelo Hawaiʻi) lag ihm sehr am Herzen und so hat er, oft schon durch seine Lieder, einen großen Anteil an der Erhaltung und Wiederbelebung dieser fast ausgestorbenen Sprache. Seine Bemühungen um eine Unabhängigkeit Hawaiis und um die Rechte der hawaiianischen Ureinwohner finden sich in den Texten mancher seiner Lieder. Seine krankhafte Fettsucht (343 kg Gewicht bei 188 cm Größe) wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Nach dem Tod des äußerst populären Hawaiianers ordnete die Regierung Staatstrauer an. Bei der Trauerfeier am 10. Juli 1997 waren über 10.000 Gäste anwesend. Als seine Asche ins Meer gestreut wurde, versammelten sich tausende Menschen am Strand und schwammen oder ruderten mit kleinen Booten oder auf Surfbrettern aufs Wasser, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Berührende Szenen, wenn man bedenkt, dass der Traum vom natürlichen, harmonischen und glücklichen Leben dieses „Gentle Giant“ oder „sanften Riesen“, wie er in seiner Heimat genannt wurde, bis heute ein Traum geblieben ist. Aber sicher sitzt er nun irgendwo da oben über den von ihm besungenen weißen Wolken, irgendwo über dem Regenbogen. Und spielt Ukulele.
New Orleans ist in jeder Hinsicht bunt. Die Stadt im Süden der USA ist ein Schmelztiegel der Kulturen mit einem historisch bedingten, starken französichen Einschlag. Die Menschen hier prägten schon immer den Jazz, den Blues und die Cajun-Musik (die Jahrhunderte alte, traditionelle Musik der frankophonen, Cajuns genannten Einwanderer, die im Cajun Country im US-Bundesstaat Louisiana leben). Zum Mardi Gras, zur Karnevalszeit, herrscht in der Stadt jedes Jahr der Ausnahmezustand. Aber es sind nicht die alljährlichen Tourismus-Magnete, die eine Stadt ausmachen, es sind die alltäglichen Szenen wie zum Beispiel ein Begräbniszug wie in eben diesem Video. In wenigen Takten werden die für New Orleans so typischen Stile erkennbar, vom Blues über Dixie zum Free Jazz. Und auch das so typische Lebensgefühl wird sichtbar – Lebensfreude statt Trauer. Ein ähnlichen Blick hinter die Kulissen von New Orleans schaffte 1987 der Kriminalfilm „The Big Easy“ mit Dennis Quaid und Ellen Barkin, dessen Soundtrack den Mood dieser Stadt perfekt wiedergibt.
Kermit Ruffins ist ein in New Orleans geborener US-amerikanischer Musiker, ein Trompeten-Virtuose des traditionellen Jazz. 2003 erhielt er mit seinen Barbecue Swingers den Offbeat's Best of The Beat Awards in Best Traditional Jazz Band.
Es gibt kaum ein anderes Video, das den Spirit einer Stadt besser wiedergibt, als der Song von Will Smith über Miami. Oder welches Image man auch immer mit dieser glitzernden City in Florida verbindet. Ocean Drive. Röhrende Ferrari- oder Corvette-Cabrios. Braun gebrannte Modellathleten in vor Muskeln berstenden T-Shirts. Stolz und unnahbar dahin schreitende Mannequins, die ihren perfekten Body durch die hautengen Schlauchkleider und die schon unverantwortlich hohen High Heels lasziv betonen. Sich um sanften Wind wiegende Palmen. Art Deco-Häuser mit ihren unzähligen Nuancen von Rosa, Türkis und Himmelblau. Kubanische oder andere karibische Rhythmen unzähliger Live-Bands in einer nie abreissenden Klangwolke.
Dass das leider oft nicht so oder nicht ganz so ist, war schon einmal Thema in einem Miami-Beitrag in diesem Blog. Aber will man das wirklich wissen? Warum sollten wir uns eine Illusion und ein Klischee zerstören lassen, das sich doch so gut anfühlt und das Sonny Crockett (Don Johnson) und Ricardo Tubbs (Philip M. Thomas) in Miami Vice so mühsam aufgebaut haben. Also einfach nur ganz cool geniessen – Welcome to Miami!
Natürlich ist Brasilien Samba und Samba ist Brasilien. Sofort hat jeder Mensch tanzende Samba-Schulen beim Karneval in Rio de Janeiro und in Sao Paulo vor Augen. Aber es war der Bossa Nova, der Samba- und Jazzelemente verband, durch den die brasilianische Musik in den 1950er und 1960er Jahren erstmals internationale Bedeutung erlangte. Seit den 1980er Jahren trat mehr und mehr der Samba Reggae aus Bahia in den Vordergrund. Heute gewinnen zunehmend Stile des Nordostens, insbesondere Pernambucos, an Popularität, die die regionalen Musiktraditionen mit Funk, Hip-Hop und elektronischer Musik mischen. Und der brasilianische Jazz hat immer noch weltweite Anhänger.
Dona Onete ist eine brasilianische Sängerin und Komponistin. Sie wird als "Königin des Carimbó" bezeichnet, einer vor allem in Nordbrasilien verbreiteten, sehr sinnlichen Musik- und Tanzart.
Mit fünfzehn sang sie Lieder aus traditionellen Musikrichtungen wie Samba und Boi Bumba. Zusammen mit einer lokalen Band entwickelte die frühere Geschichtslehrerin später ihr eigenes hybrides Musikgenre namens Carimbó chamegado und trat viele Jahre lang in ganz Brasilien, Europa und New York City auf.
Der kubanische Musiker Máximo Francisco Repilado Múñoz gründete 1948 mit Lorenzo Hierrezuelo das Duo Los Compadres und wurde dadurch innerhalb von wenigen Jahren berühmt, allerdings zunächst nur in Kuba. Während seiner Zusammenarbeit mit Hierrezuelo erhielt er seinen Künstlernamen Compay Segundo (vom spanischen Compadre/Kumpel und Segundo/Zweiter, weil er in dem Duo die zweite Stimme sang). Nach einem Streit mit Hierrezuelo gab er die Musik auf und arbeitete ab 1955 in der Zigarrenproduktion. Erst 1970 begann er wieder zu musizieren, vor allem mit Hilfe einer von ihm erfundenen siebensaitigen Gitarre, der Armónico. 1989 reiste er in die USA und stellte sein neues Lied, Chan Chan, vor. Aber erst 1997 kam der große Durchbruch zum weltweit bekannten Star durch die Aufnahme der CD Buena Vista Social Club. Der Erfolg war riesig und Segundo wurde im Alter von 90 Jahren zum Star. 1999 veröffentlichte der deutsche Regisseur Wim Wenders den Film Buena Vista Social Club, in dem Segundo als Partner von Ry Cooder zum Hauptdarsteller avancierte. Der Film verfestigte zusammen mit der eingängigen Musik dieser „Band alter Männer“ und vor allem mit den unvergesslichen Bildern des damaligen Kuba ein Image, das Kuba bis heute weltweit hat – Häuser mit marodem, kolonialem Charme, chromblitzende Oldtimer in karibischen Farben, sich in den Strassen zu Rumba und Salsa selbstvergessen bewegende Tanzpaare, unendliche Variationen an Rum-Cocktails und blendend weiße Strände. Segundo starb 2003 im Alter von 95 Jahren in Havanna. Dieser Remake des Songs Chan Chan mit kubanischen Interpreten und Musikern aus aller Welt ist ihm gewidmet und gleichzeitig ein Appell für weltweites Verständnis und Frieden.
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